Interessant, ich dachte immer, dass z.B. Telefonüberwachung an die Ermittlungen zu einem bestimmten Verdacht gekoppelt ist. Scheinbar kann aber alles, was bei der Telefonüberwachung herausgefunden wird, auch verfolgt werden - zum Beispiel die Beamtenbeleidigung, wenn jemand gegenüber seiner Ehefrau am Telefon über einen Polizisten schimpft... Das schreibt zumindest Peter Mühlbauer bei Telepolis. Das gleiche würde wohl auch für die Überwachung von Computern gelten...

Die vielen kleinen Änderungen im öffentlichen wie im privaten Raum, die zur Speicherung immer genauerer Informationen über jeden Einzelnen führen, werden auf der Site panopti.com interaktiv aufbereitet.

Der Heise Newsticker berichtet heute, dass in einem Gutachten für den Bundestag zur Umsetzbarkeit der TK-Vorratsdatenspeicherung diese stark angezweifelt wird. Bei Heise heisst es:

Die in der Richtlinie vorgesehene verdachtsunabhängige Aufzeichnung von Namen und Anschrift jedes Kommunikationspartners werde in diesem Hinblick größere Probleme auf als eine "schlichte Speicherung der Telefonnummer ohne direkte Rückführungsmöglichkeit zum Betroffenen".

Das ist wieder so eine merkwürdige Rechtslage - hier wird unterschieden zwischen Personendaten und Daten, die Personen nur zugeordnet werden können. Allerdings scheint mir hier die Zuordnung viel zu einfach zu sein, als dass sie eine Hürde darstellen würde für jemand, der diese Daten unbefugt in die Hände bekommt.

Schließlich kann man Telefonnummern im Normalfall inzwischen mit Inverssuche zu Namen auflösen, zum Beispiel auf Telefonbuch.de. Einzig die direkte Suche nach Namen in den gespeicherten Daten ist nicht möglich, bevor man diese Auflösung nicht vorgenommen hat, und wenn jemand eine Geheimnummer hat, kann man seinen Namen nicht mit den öffentlich zugänglichen Methoden auflösen.