Mittwoch, 21. April 2004
[Thema: Konferenzen]
Der Boeli hat mir auf den Bericht zur Easterhegg geantwortet:
Der 'Datengarten' ist als Bildnis auch wunderschön in der
Science-Fiction-Buchreihe "Otherland" realisiert worden. Ein Gartengeflecht, in dem der alte Haupthacker sein Reich betrachtet. Die Wuchernde Virus-KI als seltsame neue Pflanze im Netz sieht und den Verlust der Datenintegrität des Grossnetzes als wildes Aussterben durch bunte Muster.
Ich hätte so was auch schon immer gerne gehabt. Schon alleine für meinen Desktop hätte ich gerne eine andere Visualisierungsmethode statt einer Fläche (Desktop) und einem hierarchischen Baum (Datei-Explorer), der nur in eine Richtung wachsen kann und sofort unübersichtlich wird, wenn er zu lang oder zu tief wird.
3-D ist noch nicht einmal nötig, wäre aber auch eine Option. Es würde schon reichen, wenn das Ganze, wie in bereits gebräuchlichen Wissensnetzen angewand, als Graph dargestellt wird, dessen Knoten sich gegenseitig abstossen, aber durch die Kanten zusammengehalten werden. Unwichtigere Sachen wandern an den Rand und verblassen. Man kann Knoten öffenen, dann klappen sie sich einfach auseinander und der Rest des Graphen schiebt sich sanft zur Seite. Auf diese Weise würde es auch mehr Spass machen, die Symbole der Sachen, die man immer wieder verwendet mit Icons zu belegen, wie z.B. bei CD Covern von mp3s.
Ein Wunsch der mit diesem eng zusammenhängt ist, dass ich gerne alle Nachrichten (die ich inzwischen wahrscheinlich schon zu mehr als 50% digital zu mir nehme) archivieren und in Kontext bringen würde. Ich bräuchte dann den Leuten, denen ich einen Link schicke, nur noch den Platz in meinem Garten zeigen, wo ich die Nachrichten-Meldung hinterlegt habe. Die digitale Welt wird so schön werden...
Der 'Datengarten' ist als Bildnis auch wunderschön in der
Science-Fiction-Buchreihe "Otherland" realisiert worden. Ein Gartengeflecht, in dem der alte Haupthacker sein Reich betrachtet. Die Wuchernde Virus-KI als seltsame neue Pflanze im Netz sieht und den Verlust der Datenintegrität des Grossnetzes als wildes Aussterben durch bunte Muster.
Ich hätte so was auch schon immer gerne gehabt. Schon alleine für meinen Desktop hätte ich gerne eine andere Visualisierungsmethode statt einer Fläche (Desktop) und einem hierarchischen Baum (Datei-Explorer), der nur in eine Richtung wachsen kann und sofort unübersichtlich wird, wenn er zu lang oder zu tief wird.
3-D ist noch nicht einmal nötig, wäre aber auch eine Option. Es würde schon reichen, wenn das Ganze, wie in bereits gebräuchlichen Wissensnetzen angewand, als Graph dargestellt wird, dessen Knoten sich gegenseitig abstossen, aber durch die Kanten zusammengehalten werden. Unwichtigere Sachen wandern an den Rand und verblassen. Man kann Knoten öffenen, dann klappen sie sich einfach auseinander und der Rest des Graphen schiebt sich sanft zur Seite. Auf diese Weise würde es auch mehr Spass machen, die Symbole der Sachen, die man immer wieder verwendet mit Icons zu belegen, wie z.B. bei CD Covern von mp3s.
Ein Wunsch der mit diesem eng zusammenhängt ist, dass ich gerne alle Nachrichten (die ich inzwischen wahrscheinlich schon zu mehr als 50% digital zu mir nehme) archivieren und in Kontext bringen würde. Ich bräuchte dann den Leuten, denen ich einen Link schicke, nur noch den Platz in meinem Garten zeigen, wo ich die Nachrichten-Meldung hinterlegt habe. Die digitale Welt wird so schön werden...
Donnerstag, 15. April 2004
[Thema: Konferenzen]
Nachfolgend werden technische Teile grau hinterlegt sein, für alle, die diese suchen oder vermeiden wollen.
Diese Ostern war in München die Easterhegg. Schon die Fahrt nach München war ganz dem Nerdtum verschrieben: Dank Plätzen im IC mit Tisch und Strom konnten der Knappi und ich die Laptops benutzen und somit die Geeks raushängen lassen.
In München erwartete uns der überaus liebe 'Thias schon, zeigte uns kurz seine EinZimmerWohnung mit Kochnische und ISDN-Flatrate, um uns dann dieses Reich für die Ostertage zu überlassen. Falls er das hier liest: Dank nochmal dafür, das war super!
Freitag
Das EineWeltHaus, in dem der Easterhegg stattfand, scheint so eine herrliche Linke Bude zu sein. Eine Frau von dort meinte, sonst hätten sie nie so viele Computer in ihrem Laden, das sei schon ein lustiger Anblick. Im Haus hängen überall Plakate und Kunststücke, die zu linken Demonstrationen aufrufen, den Kapitalismus anprangern oder die Freiheit von Mumia Abu Jamal fordern.
Im Eintrittspreis war schon die sehr coole Easterhegg-Tasse drin, welche das Logo ändert, wenn man sie mit Kaffee, Tee oder anderen Heißgetränken befüllt.
Der Vortrag über Biometrie war leider nicht so extrem spannend, lag wahrscheinlich daran, daß ich auf dem Chaoscamp schon demselben Vortragenden zum selben Thema gelauscht hatte.
Danach bin ich mit Knappi durch München gelaufen. Da ich gehört hatte, daß man speziell in Schwabing so richtig die Kuh fliegen lassen könne, ham wir mal kurz auf den U- Bahnplan geschaut, und sind dann da ausgestiegen, wo auf dem Plan "Schwabing" stand. OK, es war Freitag nachmittag um vier. OK, es war Karfreitag. OK wir waren in München, unbestätigten Gerüchten zufolge der frommsten Stadt Deutschlands.
Ich glaub jeder Münchner, der was auf sich hält, war zu diesem Zeitpunkt gerade am Beten. Und offensichtlich waren wir auch noch im falschen Stadtteil, denn der einzige offene Laden war ein Subways, und die unterbeschäftigte Bedienung erklärte uns, daß wir wohl die Gegend um die Münchner Freiheit meinten, was ganz wo anders sei, denn Schwabing sei groß.
Nagut, hatten wir was gelernt, und die Subs waren lecker. Dann sind wir zurück in die Innenstadt gelaufen. Dabei sind wir an nem sehr pompösen Aufmarschplatz vorbeigekommen, den sich Hitler damals wohl hingestellt hat, weil er Komplexe hatte oder so.
Dann ham wir uns die Frauenkirche angeschaut, allerdings nur von aussen. War grad eine ziemliche Schlange davor, könnte wieder so ein Gottesdienst gewesen sein, oder einfach nur Touristen, man weiß ja nie.
Wir sind am Rathaus vorbeigekommen, wo täglich um Zwölf diverse Figuren zum Glockenspiel tanzen. Wir waren allerdings zwischen fünf und sechs da, was den Mangel an Aktivität der vorgenannten Figuren erklärte.
Am Isartor (von außen ein häßlicher Klotz von einem Stadttor, aber siehe unten...) sind wir wieder in die U-Bahn gestiegen und zurück zum Hegg gefahren.
So haben wir uns wieder zu den Nerds gesellt. Laptops sind inzwischen wohl extrem populär geworden. Während beim Camp letzten Sommer etwa die Hälfte der Camper mit nem dicken Towergehäuse ankamen, waren jetzt fast nur noch Klapprechner zu sehen.
Die geringere Bandbreite des Funknetzes gegenüber kabelgebundenen Netzen und neue Gesetzgebungen erklärten wohl auch die geringere Dichte an FTP-Servern.
Die geringere Bandbreite des Funknetzes gegenüber kabelgebundenen Netzen und neue Gesetzgebungen erklärten wohl auch die geringere Dichte an FTP-Servern.
Abends haben wir dann den zweiten Versuch gestartet, die Münchner Partyszene aufzumischen: An der Münchner Freiheit aus der U-Bahn gestiegen kommt man zu einer langen Straße mit allen möglichen Kneipen. Eine davon ist auch halbwegs spießig und und bayrisch, und entsprach so unseren Erwartungen an die Abendunterhaltung. In dieser Kneipe haben wir dann gesumpft, bis wir rausgeschmissen wurden.
Danach glühte noch einige Stunden die ISDN-Leitung, und das war der Freitag.
Samstag
Der Tag begann mit einem Vortrag über das neue Urheberrecht. Ein paar Links zum neuen Urheberrecht gibts hier. Der Vortragende Anwalt ging auf Tauschbörsen ein, und unter welchen Umständen es immer noch legal sein könnte, sich ein Musikstück herunterzuladen. Nach seiner Ansicht gibt es wohl z.B. eine Gesetzeslücke, durch die das Herunterladen von mp3s nicht rechtswidrig ist, solange diese als rechtmäßig erstellte Privatkopie erzeugt wurden. Aber bitte nagelt mich da nicht drauf fest.
Außerdem ist nur das digitale Kopieren von kopiergeschützten CDs strafbar, nicht aber das analoge Abnehmen, siehe Heise-Meldung. Es schien auch so, als ob er nur von Tauschbörsen redete, in denen man das Runtergeladene auch direkt wieder frei gibt. Dies ist ja z.B. bei Kazaa abschaltbar.
Weiterhin will ich hier betonen, daß man sich auf jeden Fall rechtmäßig verhält, wenn man einfach Freie Musik herunterlädt, oder sich gute Musik im Laden kauft!
Außerdem ist nur das digitale Kopieren von kopiergeschützten CDs strafbar, nicht aber das analoge Abnehmen, siehe Heise-Meldung. Es schien auch so, als ob er nur von Tauschbörsen redete, in denen man das Runtergeladene auch direkt wieder frei gibt. Dies ist ja z.B. bei Kazaa abschaltbar.
Weiterhin will ich hier betonen, daß man sich auf jeden Fall rechtmäßig verhält, wenn man einfach Freie Musik herunterlädt, oder sich gute Musik im Laden kauft!
Anschließend lief eine PHP Einführung. Da hab ich gelernt, daß es auf pear.php.net viele Erweiterungen für PHP gibt. Eine solche Erweiterung sind die Quickforms, mit denen man einfach Web-Formulare erstellen und sich so viel Arbeit ersparen kann. Dabei werden auch komplexe Datentypen wie Datumseingaben unterstützt, die client- und serverseitig validiert werden. Eine andere Erweiterung, smarty genannt, trennt das Aussehen der Webseiten von der Logik, indem sie den HTML-Code in Template-Dateien auslagert.
Nach dem Mittagessen lief ein Vortrag über Mobile Security, zu deutsch Handyhacken. Sehr technisches Ding, habe daher leider kaum etwas verstanden.
Knappi meinte allgemein, im und um den CCC zwei Lager beobachtet zu haben: Einerseits die Hacker, also die Technikfreaks und Spielkinder, die in der Hardware und Software rumstochern, Fehler und Exploits finden und wilde neue Anwendungen basteln, wie z.B. BlinkenLights. Andererseits die Politiker, die für den Erhalt der Privatsphäre und informationelle Selbstbestimmung eintreten, wie z.B. der FoeBuD.
Am Nachmittag waren wir mit den Vortragenden vom morgentlichen Urheberrechtsvortrag im Karl Valentin Museum im Isartor. Obwohl der dort dargebotene Humor mir teilweise suspekt war, habe ich den Besuch genossen, einerseits wegen der angenehmen Gesellschaft, andererseits wegen der dem Museum angeschlossenen Gastwirtschaft. Dieselbe ist mit allerlei Kuriositäten ausgestattet, wozu man auch die Bedienung zählen muß.
Martin Kreißl und Ursel Reichhard, mit denen wir dort waren, sind Mitglieder der Wau Holland Stiftung. Diese will den Nachlaß von Wau Holland, (dem|einem der) Gründer des CCC, aufarbeiten und die von ihm begonnenen Projekte weiterführen. Zu diesen Projekten gehören auch die Lesemaschine und der Datengarten, die im nachfolgenden Vortrag "Informationsgesellschaft jetzt" von Gerriet Hellwig vorgestellt wurden. Gerriet wird nach eigener Aussage öfters als Spinner bezeichnet, und ich kann mir irgendwie vorstellen warum. Er ist aber ein sehr lieber Kerl, offensichtlicher Grünenwähler mit ausgewaschenen Schlabberpullis und alter Jeans, unrasiert und raucht gern Selbstgedrehtes. Wirr, sympathisch und genial.
Abends wurde dann noch ein Film mit Impressionen vom letztjährigen Chaos Communication Camp in Altlandsberg bei Berlin gezeigt. Bei diesem viertägigen Hackertreff waren zweitausend Geeks mit Zelten und Campern auf der Wiese, es gab Pizza, nen Teich zum Schwimmen, ein Dickes Netz mit Internetanbindung und Funknetz auf 20.000 qm, Vorträge und Workshops. Die Stimmung war ehrlich gesagt noch etwas abgedrehter als beim Easterhegg diesjahr, was wahrscheinlich an der Location in Berlin lag.
Sonntag
Der erste Vortrag am Sonntag befaßte sich mit Orkut, einem sogenannten Freundschaftsnetzwerk aus der Google-Ideenschmiede. Orkut hat inzwischen 1,3 Millionen Benutzer. In diesem Netzwerk wird ein neuer Benutzer eingeladen, er trägt seine Vorlieben und Hobbies, seinen Standort, quasi alle interessanten persönlichen Daten ein, dann findet er alte Freunde, die er schon IRL kennt, oder neue Freunde, die seine Interessen teilen. Orkut behält sich dabei in seinen AGBs vor, alle Daten beliebig zu nutzen. Dies schließt auch den Verkauf der Daten an Dritte ein.
Da die Orkut-Server in Amerika stehen, sind sie nach Homeland Security auch für die amerikanische Regierung unbegrenzt einseh- und auswertbar. Es wurde von einem Fall berichtet, wo eine Frau nicht in die USA kam, weil scheinbar auf ihrer Amazon-Wunschliste die falschen Bücher standen. Ein deutsches bei Amazon gekauftes Buch über Jetfliegerei kam schon in Polizeibegleitung ins Haus.
Data Mining, die Auswertung großer Datenmengen zur Erkennung von Verhaltensmustern und versteckten Zusammenhängen, geschieht heutzutage in großem Umfang. So werden Personenprofile erstellt, und falls Personen in ein bestimmtes Raster passen, werden sie staatlich überprüft oder diskriminiert. Die polizeiliche Überprüfung ist dabei noch eine kleinere Unannehmlichkeit.
Die Verweigerung der Einreise in die USA ist meiner Meinung nach eine extreme Diskriminierung, denn es wird anscheinend keine richterliche Einzelfallprüfung vorgenommen, sondern nur anhand automatisch gewonnener, statistischer Daten eine Entscheidung gefällt. Die Genauigkeit dieser Daten ist nicht zu überprüfen.
Schließlich gibt es auch noch die Gefangenen auf Guantanamo. Diesen wird ebenfalls ein ordentliches Strafverfahren verwehrt, und sie werden auf rechtsfreiem Raum über Jahre hinweg festgehalten. Offen bleibt, aufgrund welcher Beweise diese Gefangenen inhaftiert wurden.
Verknüpft man diese beiden Vorgänge, wer sagt dann, daß die USA nicht in Zukunft - oder vielleicht schon heute? - Personen gefangennehmen und ohne ein ordentliches Verfahren einkerkern, die in ein bestimmtes Raster passen.
Anm: Wie weit dieser Text wohl meinen Terrorismus-Score in amerikanischen Datenbanken nach oben treibt? Falls ich irgendwann nicht mehr poste, wisst ihr warum. Aber ich schweife ab...
Die beschriebenen Gefahren für die Privatsphäre bestehen meiner Meinung nach bereits, wenn man Datenspuren irgendwo im Internet hinterläßt, z.B. indem man eigene Seiten erstellt oder in Diskussionsforen postet. Bei Orkut sind diese Daten aber noch viel einfacher auswertbar, sie sind quasi vorkompiliert, und man gibt auch noch sein Einverständnis für den Verkauf des eigenen Persönlichkeitsprofils.
Data Mining, die Auswertung großer Datenmengen zur Erkennung von Verhaltensmustern und versteckten Zusammenhängen, geschieht heutzutage in großem Umfang. So werden Personenprofile erstellt, und falls Personen in ein bestimmtes Raster passen, werden sie staatlich überprüft oder diskriminiert. Die polizeiliche Überprüfung ist dabei noch eine kleinere Unannehmlichkeit.
Die Verweigerung der Einreise in die USA ist meiner Meinung nach eine extreme Diskriminierung, denn es wird anscheinend keine richterliche Einzelfallprüfung vorgenommen, sondern nur anhand automatisch gewonnener, statistischer Daten eine Entscheidung gefällt. Die Genauigkeit dieser Daten ist nicht zu überprüfen.
Schließlich gibt es auch noch die Gefangenen auf Guantanamo. Diesen wird ebenfalls ein ordentliches Strafverfahren verwehrt, und sie werden auf rechtsfreiem Raum über Jahre hinweg festgehalten. Offen bleibt, aufgrund welcher Beweise diese Gefangenen inhaftiert wurden.
Verknüpft man diese beiden Vorgänge, wer sagt dann, daß die USA nicht in Zukunft - oder vielleicht schon heute? - Personen gefangennehmen und ohne ein ordentliches Verfahren einkerkern, die in ein bestimmtes Raster passen.
Anm: Wie weit dieser Text wohl meinen Terrorismus-Score in amerikanischen Datenbanken nach oben treibt? Falls ich irgendwann nicht mehr poste, wisst ihr warum. Aber ich schweife ab...
Die beschriebenen Gefahren für die Privatsphäre bestehen meiner Meinung nach bereits, wenn man Datenspuren irgendwo im Internet hinterläßt, z.B. indem man eigene Seiten erstellt oder in Diskussionsforen postet. Bei Orkut sind diese Daten aber noch viel einfacher auswertbar, sie sind quasi vorkompiliert, und man gibt auch noch sein Einverständnis für den Verkauf des eigenen Persönlichkeitsprofils.
Später am Tag gab es einen Vortrag zum neuen Urheberrecht. Leider war der Vortragende vom FFII wohl eher mit Vorträgen für Abgeordnete des Bundestages vertraut, denn sein Stil war knochentrocken und verriet, daß er für diesen Vortrag extra den Hegg betreten hatte. Entsprechend schwer fiel es mir, ihm zuzuhören.
Bestimmte Gruppen versuchen, im neuen europäischen Urheberrecht die Patentierbarkeit von Software und Ideen für Software zu ermöglichen. Falls dies Erfolg hat, wären viele kleine Software-Firmen und die Open Source Community bedroht, denn schon jetzt existieren Patente z.B. auf das Prinzip des Warenkorbs auf Webseiten oder für den Fortschrittsbalken. Hier gibts ein Beispiel: Was ist an einem Webshop patentiert?
Wenn durch das neue Urheberrecht diese Patente unterstützt werden, dann kann bald niemand mehr einen Fortschrittsbalken in seinen Programmen benutzen, ohne dafür Lizenzgebühren zu zahlen. Das Ergebnis ist, daß nur noch große Firmen Software entwickeln könnten, da nur diese Firmen solche Gebühren bezahlen können. Freie Software wäre dadurch in ihrer Existenz bedroht, und kleine Firmen würden zugunsten der Monopolstellung großer Firmen vom Markt gedrängt.
Wenn durch das neue Urheberrecht diese Patente unterstützt werden, dann kann bald niemand mehr einen Fortschrittsbalken in seinen Programmen benutzen, ohne dafür Lizenzgebühren zu zahlen. Das Ergebnis ist, daß nur noch große Firmen Software entwickeln könnten, da nur diese Firmen solche Gebühren bezahlen können. Freie Software wäre dadurch in ihrer Existenz bedroht, und kleine Firmen würden zugunsten der Monopolstellung großer Firmen vom Markt gedrängt.
Am Abend führte fd0 vom Kölner CCC dann in Jabber ein. Jabber ist einMessaging-System, ähnlich wie ICQ oder AIM, man bekommt also einen Benutzernamen und ist unter diesem für Nachrichten erreichbar, wenn man online ist.
Jabber ist aber viel besser als seine Konkurrenz: Die Design-Idee basiert auf Thin Clients, die gesamte Logik liegt im Server. Die Clients können dadurch sehr klein sein, zum Beispiel gibt es auch einen Symbian Client.
Symbian ist ein Betriebssystem für Mobiltelefone, man kann sich also theoretisch mit GPRS und volumenbasierter Abrechnung ins internet einklinken und dann für wenig Geld Jabber-Nachrichten senden und empfangen.
Die gesamte Kommunikation in Jabber ist XML-basiert. dadurch kann man recht einfach selbst in die Kommunikation eingreifen, wie zum Beispiel mit meinem ICQ2Jabber Kontakt Konvertierer.
Und natürlich: Jabber ist Open Source. So kann man auch selbst Jabber-Server Module schreiben, die alle möglichen Aufgaben erfüllen. Genial finde ich persönlich das RSS-Modul, welches einmal angegebene RSS-Streams überprüft (zum Beispiel von Weblogs) und dann per Jabber neue Weblogeinträge meldet.
Symbian ist ein Betriebssystem für Mobiltelefone, man kann sich also theoretisch mit GPRS und volumenbasierter Abrechnung ins internet einklinken und dann für wenig Geld Jabber-Nachrichten senden und empfangen.
Die gesamte Kommunikation in Jabber ist XML-basiert. dadurch kann man recht einfach selbst in die Kommunikation eingreifen, wie zum Beispiel mit meinem ICQ2Jabber Kontakt Konvertierer.
Und natürlich: Jabber ist Open Source. So kann man auch selbst Jabber-Server Module schreiben, die alle möglichen Aufgaben erfüllen. Genial finde ich persönlich das RSS-Modul, welches einmal angegebene RSS-Streams überprüft (zum Beispiel von Weblogs) und dann per Jabber neue Weblogeinträge meldet.
fd0, der Vortragende über Jabber, ist Mitglied des Kölner CCC und hat es wirklich drauf. Er ist gerade mal Zivi, aber ist technisch versiert, und noch dazu ein angenehmer Erzähler und Gesprächspartner. Er überschlägt sich allerdings teilweise vor Begeisterung, wodurch sein Vortrag sehr schnell wird. Ich muß gestehen ich fand das angenehm, denn ich trage auch oft zu schnell vor, und höre auch gerne in diesem Tempo zu. Aber ich kann mir vorstellen, daß das für viele Leute schwierig ist. Bei Jabber ist die Begeisterung aber wirklich verständlich. fd0 hat das etwa so ausgedrückt: "Die haben wirklich erst nachgedacht und dann programmiert, und das sieht man dem Ergebnis jetzt auch an."
Montag
Morgens lief noch ein Vortrag über RFIDs. Das sind Radio Frequency Identifier, kleine Funksender, die unbemerkt in alle Möglichen Dinge reingeschmuggelt werden können. Eine Anwendung davon ist das Tracking von Kühen von ihrer Geburt bis zum Schlachthof. Ähnlich durchsichtig könnte in Zukunft auch das Konsumentenverhalten werden, wenn RFIDs in Produkte eingebaut werden. Schon heute stecken RFIDs in einigen Verpackungen von Wilkinson Rasierklingen. Im Metro Future Store werden RFIDs eingesetzt: Dort bekommen Kunden spezielle Payback-Karten, die RFIDs enthalten. Leider wird den Kunden dieser Umstand nicht mitgeteilt. So kann jeder Kunde wie eine Kuh auf seinem Weg beobachtet werden. Dies ist mit dem Datenschutzrecht wahrscheinlich nicht vereinbar. Auch auf den DVDs des Metro Future Store sind RFIDs angebracht.
Der Vortrag wurde von Padeluun vom FoeBuD gehalten. Padeluun ist ganz gut im Kapitalismus angekommen: Als während des Vortrags jemand Ideen zur Verbesserung diskutieren wollte, meinte Padeluun, daß er für solche Ideen gerne bezahlt werden würde, und sich nur für Geld über sowas Gedanken machen wolle. Übrigens will er für einen Vortrag vor unseren Erstsemestern 500 Euro plus Unkosten. Ich denke mal er will auch dem FoeBuD einen Teil davon zukommen lassen. Anscheinend hat der FoeBuD schon genug Presse, und kann jetzt seine Ware - Information über die Gefahren von RFIDs - künstlich verknappen und die Preise in die Höhe treiben. Naja bitte, dann halt nicht...
Nach der Abschlußveranstaltung sind Knappi und ich dann nochmal München anschauen gegangen.
Die Surfer im englischen Garten waren fleißig auf ihrer stehenden Welle, im Hofbräuhaus sind wirklich lauter Asiaten, und die Marktfrauen auf dem Viktualienmarkt haben am Ostermontag irgendwie auch nicht getanzt. Aber schee wars trotzdem.
Mittwoch, 14. April 2004
[Thema: Konferenzen]
Montag, 12. April 2004
Sonntag, 11. April 2004
[Thema: Konferenzen]
10-12 RFID, Aula
12-13 Abschluß, Aula
Ja und das wars schon... ging verdammt schnell...
12-13 Abschluß, Aula
Ja und das wars schon... ging verdammt schnell...
[Thema: Konferenzen]
Der Gerrit vom Wauland hat gestern was vom Datengarten erzählt: Die Idee ist eine Darstellung von Informationen als Garten, in dem z.B. Informationen welken, die lange nicht abgerufen werden. Es gibt Trampelpfade, wo Leute rumgelaufen sind. Die sind natürlich da breiter, wo viele Leute waren. Und so weiter. Klingt ziemlich cool, die Technik dafür ist wohl auch ziemlich gut durchgedacht, nur Pixelschieber sind noch gesucht, um ne Oberfläche zu bauen... Die Idee ist schon steinalt eigentlich, aber klingt sehr hübsch, find ich...
[Thema: Konferenzen]
Herr Sowieso übergibt an Herrn Sowieso. Die Jungs sind offensichtlich noch nicht so im Easterhegg-Jargon angekommen...
EDIT: Echt schwer zuzuhören, weil knochentrocken erzählt.
EDIT: Echt schwer zuzuhören, weil knochentrocken erzählt.
[Thema: Konferenzen]
Ich finde wir brauchen in Darmstadt wesentlich mehr gute alte Grünenwähler. Wurde als spinner bezeichnet und kann stolz drauf sein :)
Gesprächsfetzen:
...und dann hab ich zu meinem Sohn gemeint "hey, hier liegen zwei trips, magste einen", sagt der "nee, weisste ich muß so viel lernen, lass ma"...
...weisste, der is auch voll kapitalistisch drauf und so....
...hier, mal ne Frage, zum Thema Weißwürste...
EDIT: Der Gerrit hier fängt grad an, die Internationale zu singen...
Gesprächsfetzen:
...und dann hab ich zu meinem Sohn gemeint "hey, hier liegen zwei trips, magste einen", sagt der "nee, weisste ich muß so viel lernen, lass ma"...
...weisste, der is auch voll kapitalistisch drauf und so....
...hier, mal ne Frage, zum Thema Weißwürste...
EDIT: Der Gerrit hier fängt grad an, die Internationale zu singen...
[Thema: Konferenzen]
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